PENTAX -  60'er Jahre
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(c) Frank Mechelhoff                                                                        Neu 20. Jan. 2007

1962 - PENTAX  S1
Ein Modell dass man besonders preiswert verkaufen will und deswegen fehlt die 1/1000s - zumindest fehlt auf dem Verschlußzeitenrad die entsprechende Markierung - einstellen lässt sie sich schon.... auf die Camera kann man auch einen Belichtungsmesser aufstecken mit morderner CdS-Zelle der die schöne Linie verdirbt... aber das ist zeittypisch und immerhin nicht fest eingebaut wie bei einer Contarex.

S1 mit 1.4-50mm

Die Gravierung des Schriftzugs "Asahi Pentax" ist jetzt etwas breiter... eine S1 von 1962 mit aufgestecktem Meter.. und einem S.-M.-C. Takumar 1.4/50mm von 1972 (letzte Serie mit "knubbligen" Entfernunsgring ohne Gummierung). Natürlich funktioniert die Blendenübertragung auch zu den neueren M42-Objektiven (Super-Takumaren)


Pentax Meter
Mit dem Verschlußzeitenrad gekuppelter, aufsteckbarer "Pentax-Meter" aus Metall mit zwei Meßbereichen (High und Low) und bereits mit moderner CdS-Zelle. Sieht knuffig aus und arbeitet auch mit modernen Batterien  - und zwar präzise! Das Zeigerinstrument zeigt genau die Blende an die man zur korrekten Belichtung einstellen muss - schnell genug !
Die PENTAX Cameras von 1957 bis zur Spotmatic sehen - wie man erkennen kann - sich äußerlich sehr ähnlich und basieren auf demselben Grundhäuse und haben ein größtenteils identisches Innenleben. Zur Unterscheidung von der Spotmatic-Serie nennt man sie auch Pentax S-Serie.

Nach G.v. Oosten wurden folgenden Stückzahlen der S-Serie gebaut  (von der Spotmatic-Familie wurden etwa 4 Millionen Stück produziert):

Asahi-Pentax
1957
19.546
Pentax S
1958
ca. 4.900
Pentax K
1958
21.454
Pentax S2/ H2
1959-1963
130.892
Pentax S3/ H3
1961-1969
361.215
Pentax S1/ H1
1961-1963
ca. 46.500
Pentax S2 super
1962-1968
ca. 52.500
Pentax SV
1962-1968
ca. 481.696
Pentax S1a
1962-1968
ca. 135.352
Summe

1.254.049


1964 - Das 8-linsige 1:1.4/50mm

Standardobjektive mit hohen Lichtstärken gibt es in den 50'er Jahren noch nicht für Spiegelreflexcameras. Die Konstruktionen mit weit in die Camera hineinragenden Hinterlinsen wie bei den Messsuchercameras üblich sind bei den SLR nicht anwendbar: Der Spiegel ist im Weg. NIKON umgeht dies indem sie ihr erstes f/1.4-Objektiv mit 58mm Brennweite herausbringt. Pentax sagt der 58mm-Brennweite 1958 für immer Adieu. MINOLTA's erstes f/1.4 hat 57mm. Pentax braucht bis 1964 um ein 1.4/50mm herauszubringen. Die 1.8 und 2.0 Standardobjektive behalten noch bis 1975 55mm Brennweite. Unter den Deutschen Herstellern baut z.B. Zeiss ebenfalls ein 55mm langes 1:1.4-Objektiv (für die Contarex SLR).

1.4-50mm

Die erste Serie Super-Takumare 1:1.4/50mm, erkennbar an der breiteren Beschriftung und der Seriennummer nach "Made in Japan". Beim Nachfolger steht die Seriennummer hinter der Brennweitenangabe. Die erste Serie hat ein anderes optisches Design (8-Linser, davon ein ungewöhnliches verkittetes Triplet hinter der Blende). Dieses Objektiv hat eine kurze Baulänge, dafür ragt die Hinterlinse extrem weit und ungeschützt hervor. Es wird nur ca. 1 Jahr produziert und von einem ähnlich aufgebauten Ultron-Typ, jedoch nur mit 7 Linsen ersetzt. Diese Konstruktion behält Pentax dann bis zum Ende der M42 Ära und darüber hinaus (K-Bajonett) bei.

1964 Version
1964 Version: 8 Elemente/ 6 Gruppen
1965 Version
1965 Version: 7 Elemente/ 6 Gruppen

Serie 3 neben Serie 1

Super-Multi-Coated Takumar 1.4/50mm (1971) neben Super-Takumar Serie 1 (1964). Man erkennt die kürzere Baulänge und die extrem weit nach hinten ragende, ungeschützte Hinterlinse des Achtlinsers. Dieses Objektiv darf bei Cameras älterer Serien mit nicht bogenförmigem Springblendendrücker nicht verwendet werden.

Takumare 1.4 50mm



Schwarz...

Japanische Objektive sind anders als Deutsche.. sie sind lichtstärker, kompakter, leichter... sie sind oft mutiger designt... Natürlich gibt es auch zweifelhafte Entwicklungen, und die zu erkennen und auszusortieren überlässt man dem Markt... und sie sind schwarz. Denn Aluminium, das man anstelle schweren Messings braucht um die Außenteile der Fassung leichter zu machen, kann man nicht unbehandelt lassen, man muß es eloxieren, und das macht man am besten in schwarz... warum denkt noch heute jeder eine profimässige Camera müsse schwarz sein? Dass schwarz = cool sein soll, ist jetzt ein halbes Jahrhundert alt. Weil drei Japanische Hersteller damit um 1956 herum anfangen: NIKON, PENTAX, CANON... zuerst aber gibt es nur Objektive in schwarz, oder zweifarbig. Man fängt mit dem schwarz nämlich "langsam" an, und siehe da, die Kunden mögen es... Binnen 2-3 Jahren stellen alle drei die Produktion aller Objektive um und creieren einen einheitlichen "Look" - die Kosten hierfür müssen immens gewesen sein. Denn die Fassungen werden ja nicht nur leichter, sondern auch komplizierter..! Ganz andere Linsen-Designs, lichtstärker und mit mehr Linsen, werden möglich und das Objektiv bleibt trotzdem tragbar.
In den 30er Jahren gab es viele schwarze Cameras und Objektive, aber die waren bloß lackiert und nicht aus Leichtmetall. Im Krieg muß man Alu benutzen und tut es nicht gern. In der Nachkriegszeit ist man froh wieder vernickeltes Messing verwenden zu können, und das prägt das Bild für 10 Jahre. Ein paar Teleobjektive werden in schwarz gebaut, wie das (M37) Takumar 1.9/83mm ab 1955. Das erste schwarze Standardobjektiv ist meines Wissens das Canon RF 1.2/50mm - 1956 das lichtstärkste Objektiv der Welt. Vergleichen mit dem was heute "üblich" ist, sind die Objektive damals klein und kümmerlich - und das Canon "Serelux"  (heutiger Name unter Sammlern) gilt mit 55er Filter und 322g als echt riesig... und so sieht es auch aus an einer Leica-III. Gut dass es wenigstens aus viel Leichtmetall ist. Pentax, Nikon und Canon stellen ihr Objektivprogramm so schnell auf schwarz um dass es heute schwer ist festzustellen wer von Ihnen der erste war - NIKON Fans mögen mir vergeben falls ich mich irren sollte - und mir den Irrtum nachweisen..!
Dann, nach den Objektiven, gibt es handverlesene schwarze Cameras für Profi-Fotografen. Und die Käufer werden scharf darauf, obwohl das Schwarz der Cameras bloß lackiert ist und gar nicht so gut hält wie Chrom... schwarze Verchromung wird erst viel später erfunden...
Deutsche Produzenten stellen sich lange stur, meinen es handle sich nur um eine Modetorheit. Damit zeigen sie ihre Verachtung gegenüber den berechtigten Wünschen der Kunden ein Produkt in den Händen zu halten das nicht nur funktional sondern auch schön ist... Heute werden die meisten LEICAs in schwarz verkauft. Damals baute ZEISS-IKON die ersten schwarzen Objektive für ihr Spitzenmodell Contarex 1965...


...weiter mit Teil 2: Frühe Pentax Objektive


Noch ein schwarzes



Bilder und Texte copyright beim Autor Frank Mechelhoff
contact: Frank.Mechelhoff "@" gmx.de

noch mehr Pentax: Pentax Takumar Objektive 1952-1962 (engl)
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