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1958 Erste Voigtländer SLR Camera - BESSAMATIC: gekuppelter Selenbelichtungsmesser, Zentralverschluß hinter dem Objektiv (daher diese voll wechselbar), kein Rückschwingspiegel. Zeiss-Ikon hätte ihre CONTAFLEX Familie sofort einstellen und den Forschungs- und Entwicklungsaufwand bündeln müssen, denn es ist ersichtlich dass die BESSAMATIC das überlegene Konzept bietet, und sich die ersten 3 Jahre auch sehr gut verkauft. Stattdessen wurschelt der Konzern für das nächste Jahrzehnt an zwei unkompatiblen Zentralverschluß-SLR-Familien herum die auf genau denselben Markt zielen, und kann so den Japanern nicht folgen die ihre Neuerungen feuerwerksartig auf den Markt bringen... |
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1959 - der Prototyp 132 entworfen von Walter Swarofsky, verworfen vom Kernzernvorstand und nie in Serie gebaut: Mit Wechselsucher, TTL-Belichtungsmessung, vollautomatische Springblende und Rückschwingspiegel, Metall-Sektionalverschluß mit 1/100s Synchronisation, voll wechselbaren Objektiven mit Blendenübertragung, keine Bedienungselemente auf der Camera-Oberseite. Diese Camera, angesiedelt in der oberen SLR Mittelklasse, würde konkurrieren mit dem Flagschiff von Zeiss-Ikon, der Contarex. Daher wird es gar nicht produziert... wie rücksichtsvoll! - Und wie herzlos von NIKON ihr Modell "F" im gleichen Jahr auf den Markt zu bringen! |
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1959 ZOOMAR - das erste Kleinbild-Zoomobjektiv - namensgebend für eine ganze Gattung, die früher Gummilinse hiess... ein zugekauftes, amerikanisches Design von Dr. Frank G. Back von ZOOMAR in Long Island New York, lizensiert von Zoomar (München). Erst muß man das Knowhow extern zukaufen, dann geht es langsam bergab - hier und auch woanders. 1:2.8/ 36-82mm - damit auch das erste "Universalzoom" - würde man heute "lichstarkes Zoom" nennen. Keine schlechte Leistung, aber schwer, teuer und 15 einfach vergütete Linsen in 11 Gruppen. Die Weiterentwicklung der Objektivgattung Zoom kommt nur langsam in Gang - und aus JAPAN. |
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1962 Eine der ersten SLRs
mit Belichtungsautomatic - ULTRAMATIC.
Gleiches Bajonett wie Bessamatic. Das erste Modell hat Selenbelichtungsmesser auf dem Prisma (kein TTL; gibt's noch nicht) mit Rückschwingspiegel, das zweite Modell (CS) TTL-Belichtungsmesser mit CdS-Zelle im Prisma (erste Sahne!) aber ohne Rückschwingspiegel - versteht das irgendjemand?? Natürlich nicht: es ist der Offenbarungseid, dass man das Vorgängermodell so komplex konstruiert hat dass es nicht mehr zuverlässig funktionierte (KOWA in Japan gelingt dies besser). Dies superkomplexe Uhrwerk voll mit Federn und Gebtrieben wiegt 1105g, verglichen mit 750g einer Pentax Spotmatic mit Normalobjektiv. Sogar eine Nikon F ist leichter. Nun wird die wirkliche Bedeutung des Slogans klar mit dem seit Jahren geworben wird: "VOIGTLÄNDER - WEIL DAS OBJEKTIV SO GUT IST" : Na klar, wegen der CAMERAS kauft man sie jedenfalls nicht! |
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1963 - BESSAFLEX - eine Einsteiger-SLR ohne Belichtungsmesser mit wechselbaren Suchern in den geraden klaren Linien des Prototyps 132 und der Ultramatic. TTL Belichtungsmessung gibt's damals noch nicht. Anvisiert wird ein Kampfpreis von 400,- DM mit Standardobjektiv -- die richtige Antwort auf die Japanische Camerainvasion! Auch nicht produziert auf Geheiß des Zeiss-Ikon Vorstands -- diese Entscheidung verdient in Hinblick auf weitere Entwicklung des Konzerns kein anderes Urteil als : k-a-t-a-s-t-r-o-p-h-a-l ! |
Das
ehemaliges Fabrikgelände der VOIGTLÄNDER
OPTISCHEN WERKE in Braunschweig-Gliesmarode (Luftbild von
1957). Unten rechts die Kreuzung Berliner Str./
Petzvalstraße). Im oberen linken Bereich die 1957
neugebaute dreistöckige Optische Ferigung . Hier
arbeiteten mal 2.600 Mitarbeiter
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..und
heute. Die Gebäude stehen fast alle
noch (rund die Hälfte leer, der Rest an kleine
Gewerbebetriebe vermietet) Sogar die beiden PKW-Parkplätze links der Petzvalstraße existieren noch in Resten, den Wendehammer der Straßenbahn und die überdachten Fahrradstellplätze gibt es nicht mehr. Rechts des Geländes ist heute ein Großmarkt. Größere Kartenansicht |