Vergleich Pentax MX
zu ME, Unterschiede sind unterstrichen |
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Bezeichnung |
PENTAX MX
(1976-1985) |
PENTAX ME
(1976-1978) |
Typ |
35mm Film SLR mit TTL
Belichtungsmessung (Zeitautomatik/Av) mit
Metallgehäuse und -deckeln, chrom oder schwarz, kein
Autofocus |
35mm Film SLR mit TTL Nachführbelichtungsmessung mit Metallgehäuse und -deckeln, chrom oder schwarz, kein Autofocus |
Abmessungen und Gewicht | 135,5mm x 82.5mm x 49,5 mmm, Gewicht 495g | 131mm x 82.5mm x 49,5 mmm, Gewicht 460g |
Verschluß und
Betriebsart |
Mechanisch gesteuerter Stoff-Schlitzverschluss, horizontal ablaufend mit 1/60s Synchronzeit, 1-1/1000s -1S + B, Nachführmessung, keine Belichtungsautomatik | Elektronisch gesteuerter
Sektional-Schlitzverschluß Metall,
vertikal ablaufend, 1-1/1000s,
nur Zeitautomatik (Av), oder 1/100s
manueller Belichtungszeit, B |
Hauptschalter | Kein Hauptschalter.
Traditionelles Verschlusszeitenrad mit integrierter ASA(ISO)-Einstellung,
1/1000, 1/500, 1/250, 1/125, 1/60 (=X), 1/30, 1/15,
1/8, 1/4, 1/2, 1s, B |
Hauptschalter mit
Verriegelung, 4 Stellungen: L(Lock), AUTO, 1/100X, B |
Belichtungskorrektur |
entfällt | 4x, 2x, 1x, 1/2x,
1/4x |
Belichtungsmessung | Gallium-Photodioden (1st)
EV 1-19, mittenbetont, integral |
Gallium-Photodioden (1st) EV 1-19, mittenbetont, integral |
ASA(ISO)-Einstellung | 25-1600 | 12-1600 |
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Sucherbild | Bildfeld 92%,
Vergrößerung 0,95, mit Microprismenfeld und
Schnittbildindikator als Fokussierhilfe, rechte Seite
5 farbige LEDs für korrekte Belichtung grün,
Über- und Unterbelichtung in jeweils 2 Stufen gelb und
rot, eingestellte
Zeit und Blende sichtbar |
Bildfeld 92%,
Vergrößerung 0,97, mit Microprismenfeld und
Schnittbildindikator als Fokussierhilfe, linke Seite
LED Reihe (rot) mit Zeitenreihenanzeige
und Über- und Unterbelichtungswarnung
(OVER+UNDER) |
Dioptrienkorrektur | nein (fest, ca. -1) |
nein |
Mattscheiben wechselbar | ja | nein |
Anzeige für gespannten
Verschluss |
ja |
ja |
Motoranschluss | Ja (Winder 2 B/s) oder
Motor Drive (5 B/s) als Zubehör |
Ja (Winder 2 B/s) |
Selbstauslöser | ja/ mechanisch (ca.
4-10s) |
ja/ mechanisch (ca. 4-10s) |
Schärfentiefenkontrolle | ja
(Selbstauslöserhebel nach links bewegen) |
nein |
Spiegelvorauslösung | nein | nein |
Batterien | 2x SR44/LR44 (nur für Belichtungsmesser) | 2x SR44/LR44 |
Objektive im Set |
SMC-M 50/1.4, 50/1.7
(typisch), SMC-M 40/2.8, SMC 50/1.2 (unüblich) |
SMC-M 50/1.4, 50/1.7 (typisch), SMC-M 40/2.8, SMC 50/1.2 (unüblich) |
Neupreis | DM 750,- (1977, mit
50/1.7 Normalobjektiv) |
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Bedienungsanweisung | Link extern (pdf) | Link extern (pdf) |
Verkaufsprospekt | Link extern (html) | Link extern (pdf) |
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Pentax ME Super Sucherausschnitt:
Neu und besser als bei der ME sind die
farbigen LEDs und Infos als Erinnerer für
manuelle Belichtungseinstellung oder
Belichtungskorrektur. Die ME Super ist eine sinnvoll verbesserte Nachfolgerin der ME, wie dies nach 3 Jahren Produktion im schnellebigen SLR-Markt der 70'er zu erwarten war. Link: Verkaufsprospekt Link: Bedienungsanleitung (pdf) |
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Nach wie vor sind beide (die
ME und die MX) sehr gute, funktionale, sehr gut
bedienbare Gebrauchscameras für Kleinbildfilm,
und Musterbeispiele guten Industriedesigns. Wobei bei der MX das Zeitenwahlrad ein wenig "streng" geht (es ist etwas schmäler im Durchmesser als bei der KX bzw. Spotmatic), wodurch es sich aber nicht unbeabsichtigt verstellt, etwa in Fototaschen. Der Hauptschalter der ME (Plastekranz um den Auslöser mit winzigem Verriegelungsknöpfchen) ist hingegen schon im Neuzustand ein hakeliges Hindernis und Fingernagelbrecher gewesen. Unglückseligerweise hat ihn Pentax bis 1988, also dem Auslaufen der M- und A-Serie beibehalten - während andere Hersteller längst zum traditionellen Verschlusszeitenrad (mit AE-Stellung) zurückgekehrt waren oder dieses Bedienkonzept nie verlassen hatten - Musterbeispiel Minolta und Canon! Ich möchte lieber nicht genau wissen, wieviel Marktanteil dieser Starrsinn PENTAX gekostet hat - denn eins steht fest: Marktführerschaft und technologischer leading edge von PENTAX gingen in den 1980'ern verloren. Tatsache ist jedenfalls: Die ME-Super Nachfolgerin Super-A konnte im Vorstellungsjahr (trotz des Titels "Kamera des Jahres '83") gegen ihre 2 Jahre ältere Konkurrentinnen Minolta X-700 und Canon AE-1 Program eigentlich keinen Stich machen. Und ihre "lower cost" Variante Program A auch kaum gegen Nikon's "Billigmodell" FG -- die gar keine schlechte Camera war! |
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OLYMPUS OM-1 und Pentax ME Super.
Die Pentax M war deutlich kleiner
und auch leichter (Olympus 510g, Pentax
M 420-495g) |
1981 brachte Pentax die ME F heraus,
die erste Autofocus SLR weltweit für Kleinbildfilm. Sie war eine
um Autofocus aufgebohrte ME Super und war rund 50% teurer als
diese. Die Intelligenz des Autofocus lag in der Camera
(Kontrastmessung eines Mittelbereichs unterhalb des Spiegels.
Die Camera sendete Signale zur Fokussierung ans Objektiv, das
Motor und Batterien (4x AAA-Mini) besass. Im K-Bajonett gab es
Kontakte zur Verbindung (KF).
Es blieb bei dieser einen Camera mit dieser Bajonett-Variante.
Auf der linken Seite der Camera sind
die zusätzliches Bedienelemente für den Autofocus angebracht.
Man musste die Anfangsöffnung des Objektivs einstellen (f/2.8
oder lichtstärker - f/3.5 oder lichtschwächer). Im Sucher gab es
zum ME Super Sucherbild unten eine LED-Fokus-Anzeige mit Pfeilen
(zu weit/rot, richtig fokussiert/grün, zu nah/rot).
Praktischerweise funktioniert diese auch mit anderen (manuell
fokussierten) K-Objektiven, als Fokussierungshinweis.
Das einzige Autofocus-Objektiv zur
Camera war ein eigens gerechnetes f/2.8, Pentax' lichtstärkstes
Standard-Zoom (das aber Ähnlichkeiten mit dem SMC-M f2.8~3.5
35-70mm hat). Wegen der Batterien und dem voluminösen
Motorantrieb ist das Objektiv groß und schwer. Der
Fokussierungsmotor schaltet sich nur ein, wenn einer der beiden
Noppen am "Fokussierungsring" (der nicht drehbar ist) gedrückt
wird. Der Autofocus ist nach heutigen Standards lahm, laut und
ungenau bei schlechtem Licht. Dennoch ist die Camera ein
Meilenstein der Fototechnik. Canon brachte im selben Jahr ein
viel voluminöseres AF-Objektiv heraus, mit
Ultraschall-Entfernungsmessung ähnlich wie bei der Polaroid
SX-70. Es zeigte sich, dass die Lösung von Pentax (AF-Messung in
der Camera, Übertragung der Daten zum Objektiv, Motor im
Objektiv) die richtungsweisende war. Bloss die Technik brauchte
noch weitere 10 Jahre. Anstatt diese aber kontinuierlich
weiterzuentwickeln, stampfte Pentax das Prinzip Autofocus für 7
Jahre ein, und änderte das Prinzip dannmit dem unglücklichen
Stangenantrieb (Motor im Cameragehäuse), KAF- Bajonett, 1987. Hier
verlor man wohl die entscheidenden Marktanteile gegen CANON, die
noch 1985 mit der T80 das nicht erfolgreiche Prinzip der ME-F
übernommen und gleichfalls eingestellt hatten. Ab 1992 waren sie
mit ihren USM-Motoren in den Objektiven dann überlegen.
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Linkes Bild: Zwei zusätzliche
SR44-Knopfzellen für die Autofocus-Elektronik, unter einem
fuzzeligen Plastikdeckel.
Rechts: Batteriefach für 4xAAA-Mini und dahinter Motor.
Objektivanschluss mit zusätzlichen Kontakten. --
"Engine Room, we need infinity focus!"