Das Canon 50/1.4
gehörte
zu den späteren, und besten Canon
Screw Mount Objektiven. Die erste Version hattte einen
schmäleren
Entfernungseinstellring mit Meter- oder Feet- Angabe,
aber dasselbe Optische Design Mit nur 6 Elementen in 4 Gruppen ist es ein klassischer Planar- (Biotar-) Typ. Fast alle lichtstarken Objektive dieser Klasse benötigten in dieser Zeit, und auch später 7 für optimale Korrektion der Bildfehler. Das Canon war erstaunlich einfach designed - basierend auf dem patentierten 50/1.8 (1951) und mit neuentwickelten hochbrechenden Gläsern gebaut. Die Leistung war mindestens auf dem Niveau des zeitgleichen Leitz Summilux 50/1.4, wenn nicht höher. Einigen Klassikfreunden ist es selbst heute noch unsympathisch wegen des modernen, "klinisch-scharfen" Looks der mit ihm erzielten Bildergebnisse, die denen manch moderne aspherischer Designs ähnlich sähen... Nach meiner Erfahrung ist es lediglich sehr scharf, kontrastreich und ohne sichtbare chromatische Aberrationen. Das bookeh ist meist excellent, lediglich die Farbe wirkt im Vergleich zu den älteren, mit anderer Vergütung versehenen Objektiven, besonders dem 50/1.5 etwas kühler. Und natürlich ist es anders weil es kein SONNAR ist... In jedem Fall aber ein großartiges Alltagsobjektiv, kaum zu schlagen an einer BESSA-R und vor allem, einer CANON P -- außer vielleicht für diejenigen die ein 35/2.0 oder 35/1.5 vorziehen.... Gebraucht kann man es gut kaufen: Die Frontlinsen sind selten verkratzt, weil die Vergütung widerstandsfähiger ist als die zeitgenössischer LEICA-Objektive. Es neigt (anders als die Mitte der 1950'er neukonstruierten 50/1.8 und 50/1.2) kaum zu "Nebelbildung" (Fungus) der der Blende zugewandten Glasfläche. |
Links: Eine Blendenstufe langsamer als das famose 50/0.95, mit halbem Gewicht, und im normalen Gebrauch leistungsfähiger -- aber nicht halb so eindrucksvoll aussehend... Oben: Besonders klein ist es nicht: 48mm Filter, verglichen zu 42mm beim 50/1.5 auf der rechten Seite (wenigstens bekommt man diese Filtergröße leichter!). Immerhin kleiner als fette SLR-Objektive wie das rechts zu sehendende klassische FD 50/1.4 (zu seiner Zeit bestes 50mm der Welt zusammen mit dem Zeiss Planar 50/1.4). Mit dem großen, "Berg und Tal" Fokusring - wir sehen hier wo's in Wahrheit herkommt! - kommt eine Menge"SLR feeling" auf. Aber selbst an einer BARNACK LEICA sieht das Objektiv Klasse aus... Hinweis: Es ist auch kleiner als das moderne C/V Nokton 50/1.5 LTM BESSA Objektiv! Manche Quellen behaupten das 50/1.4 sei ab 1957 verkauft worden, aber der Cameratyp V/L der ebenfalls 1957 in den Verkauf ging, ist kaum jemals mit diesem Objektiv im Gebrauchtmarkt zu finden, viel öfter mit dem 1956 erschienenen 50/1.2. Auch eine Verkaufsbroschüre von 1958 lässt dieses Objektiv auffällig vermissen. Stattdessen sieht man das 50/1.4 fast nur mit der Canon 7 (erschienen 1961), manchmal auch mit der preiswerteren P (erschienen 1959), wie hier gezeigt. Deshalb erschien das Objektiv wahrscheinlich tatsächlich 1959 - im selben Jahr wie LEICA's Summlux - wie auch von den meisten Quellen anerkannt wird. |
Canon 50/1.5 Objektivdiagramm -- kopiert in den "Sonnar" Wikipedia Artikel von meiner Website... Bis es durch das 50/1.2 ersetzt wurde (damals das lichtstärkste Kleinbildobjektiv der Welt!) war es das teuerste 50mm Objektiv bei CANON. Üblicherweise wurde es mit der CANON IV verkauft, aber die ganze Serie war fast immer mit dem äußerlich zum Verwechseln ähnlichen 50/1.8 (chrom) ausgestattet. Da ich keine CANON IV habe zeige ich es an meiner ältesten CANON, einer L von 1957. Dieser Typ, wie überhaupt alle moderneren, nicht mehr das LEICA Design abkupfernden CANONs (L,V,VI, P und 7) wurde aber nie mit Chrom-Objektiven verkauft, sondern immer mit den neueren zweifarbigen Serien. Hier an einer Nikon S2 von 1954 das andere bekannte Japanische Sonnar: Nikkor 50/1.4 - eine spätere, schwarze Version von ca. 1957/58. So bitte beachten dass dies Bildchen historisch nicht ganz korrekt ist... Alle lichtstarken Sonnare mit 7 Elementen waren sündteuer in der Herstellung wegen der zwei verkitteten Dreifachgruppen. Das ZEISS Sonnar kostete ein Durchschnitts-Monatsgehalt in den 1950' er Jahren. Auch deswegen liess man die Produktion auslaufen. |