Frühe
Historie der Spiegelreflexkamera
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update 25. November 2009
Bild von Pentax Schweiz
1954 - eine Japanische Firma bringt eine Weltneuheit:
Asahiflex IIB
Asahi Optical Company bringt diese
zierliche Camera heraus. Es ist erst ihr zweites Modell - und gilt als
erste SLR mit Rückschwingspiegel. Man muß sich das
einmal
vorstellen: vor dieser Kamera drückte man auf den Auslöser
einer SLR,
und das Bild im Sucher wurde (und blieb auch) schwarz! Man kann
mit Fug und Recht sagen, dass diese japanische Camera die erste
wirklich benutzbare SLR gewesen ist...
Was bietet diese Camera sonst noch? Es gibt einen ausklappbaren
Lichtschachtsucher - man hält sich diese Kamera vor den Bauch und
blickt von oben hinein - und daneben einen kleinen Durchsichtssucher
für Schnellschüsse mit Camera vor
dem Auge, aber ohne Scharfstellhilfe. Es gibt zwei Einstellräder
für
die Belichtungszeiten - einen für die langsamen und
einen für die schnellen Zeiten - man hat den bewährten LEICA-Verschluß der Vorkriegszeit
kopiert. Filmtransport und - Rückspulung geschehen noch über
langsame
Knöpfe - LEICA hat eben erst den Schnellspannhebel an seiner M3
salonfähig gemacht. Die Objektive sind wechselbar wie das sich an
einer
SLR gehört, mit einem etwas merkwürdigen
M37-Schraubanschluß (kleiner selbst als Leica's M39)
Was es in den
50'er Jahren
außerdem noch nicht
gibt: Keine Belichtungsautomatik, kein
Autofocus. Will man mit einer anderen Blende fotografieren als
der allergrößten (was sich bei den damaligen Objektiven
sehr empfiehlt) wird der Sucher umso dunkler, je kleiner die Blende...
bis man gar nix mehr sieht. Bei den meisten Cameras muß man
den Verschluß unabhängig vom Filmtransport spannen - also
ist es recht wahrscheinlich dass man doppelt oder gar nichts belichtet.
Was sind das für
merkwürdige Kameras..?
Diese Spiegelreflexkameras - SLRs -
werden von den
etablierten Fotografen damals Anfang der 50'er Jahre eher ein bißchen
belächelt, weil sie so groß,
unhandlich und langsam
sind. Besonders von den westdeutschen, denn die meisten kommen aus der
DDR, und von da kann ja nix vernünftiges herkommen... und dann
gibt es
noch ein paar Japanische Firmen, aber das sind ja alles bloß
Kopisten,
keine eigenen Ideen... und dieses Gerede geht solange bis die
westdeutsche Cameraindustrie den Bach runtergegangen ist.
Aber objektiv betrachtet, haben die Kritiker anfangs gar nicht so
unrecht... Schon allein diese winzigen Mattscheiben - da braucht man
gute Augen um von oben scharfzustellen, wenn man
die Camera vorm Gürtel baumeln hat... Das ist schon mit einer
Rolleiflex 6x6 nicht so einfach und dessen Bildformat ist 4x
größer... und wenn es zu hell oder zu dunkel ist sieht man
gar nichts Wer als Kleinbildfotograf auf sich hält, und schnell
arbeiten will, benutzt LEICA oder CONTAX mit ihren eleganten und
schnell
bedienbaren Messsuchern. Langbrennweitige Objektive über 135mm
sind - außer für ein ganz kleines Klientel von
Starfotografen -
eh' noch eine Wunschvorstellung. Amerikanische Pressefotografen
halten allerdings von dem ganzen neumodischen Kleinbild-Zeugs nichts
- viel zu kleines Format - und schleppen lieber schwere Graflex mit
sich
herum, die im Gewimmel von Menschen auch respekteinflössender
wirken
und Platz verschaffen. Erst in den sechziger Jahren wird sich das
ändern
- Dank den nicht minder robusten NIKON und PENTAX, die in Vietnam sogar
Kugeln auffangen und ihren Besitzern das Leben retten können
(leider
nicht immer).... In den 70'er- 80'er Jahren wird die SLR zum Inbegriff
der professionellen Fotografie - so sehr dass manche Amateure gar nicht
mehr glauben dass man mit anderen Cameras auch ganz anständige
Ergebnisse hinbekommt und die Industrie Cameras herausbringt die
bloß
so
aussehen... Nur manche Landschafts- und bestimmte Werbefotografen
nehmen
das 35mm Filformat noch immer nicht ganz ernst. Und selbst die heutigen
Digitalen Profiwerkzeuge von NIKON und CANON mit 10 Megapixel-Chips
sehen noch wie Film-SLR aus obwohl sie das gar nicht müssten...
eine
erfolgreiches Produktfamilie!
Wie
fing das alles an..?
1936
- Die Erfindung der Kleinbild-SLR
1936 spricht die Fotografie deutsch -
Leni Riefenstahl filmt Olympia in Berlin, wofür ZEISS ein 180mm Sonnar-Objektiv mit der zu
der Zeit enormen Lichtstärke von 1:2.8 entwickelt. Und nicht weit
entfernt von der Hauptstadt, in Dresden baut die Firma Ihagee die
erste SLR für 35mm Kinofilm, die Kine-Exakta. Eine
moderne Camera, wenn auch etwas schwer und unhandlich:
Schlitzverschluß
auf LEICA-Art bis 1/1000s. 1940 wird die zivile Cameraproduktion
eingestellt, die Firma des holländischen Besitzers zerschlagen.
Cameras
sind kriegswichtig! Eine weitere Erfindung der Ihagee:
der Filmtransporthebel! Bereits vorher, 1933, hatte man eine
ähnliche
SLR für 4,5cm Rollfilm (127er) gebaut - die Exakta-A.
1937 - GOMZ Sport
Manche ordnen die Russische GOMZ Sport als erste Kleinbild-SLR ein da
sie bereits 1935 vorgestellt wurde. Doch dies war nur ein Prototyp. Es
dauerte bis 1937 sie auf den Markt zu bringen, und anders als die
Exakta hinterliess sie weder einen bleibenden Eindruck am Markt, noch
gab es Objektive für sie in größerer Zahl.
1939 - Praktiflex
Camera der
Kamerawerkstätten Dresden-Niedersedlitz (nach dem Krieg
VEB
Pentacon): Fast 60.000 Stück gebaut bis 1948, darunter ein
Großteil als
Reparationsleistung für die Russen. Ab 1941 mit 1/1000s. Wie die
Exakta, eine große und
wenig handliche Camera. Objektivanschluß mit M40 Gewinde, ab
1948 M42. Diese Camera, und nicht die Asahiflex IIB, ist die
erste SLR mit Rückkehrspiegel - noch ohne Zwangskupplung mit
dem Auslöser, der Spiegel wird mit dem Betätigen des
Auslösers hochgehoben
und beim Loslassen wieder fallengelassen - deswegen nicht Rückschwingspiegel.
Ein einfaches Prinzip das nur bei sehr langsam laufenden
Schlitzverschlüssen funktioniert. Leider wird bei dessen
Nachfolgerin, die Praktica bzw. Praktiflex-FX dieses Feature weder
produziert, noch weiterentwickelt (wie Asahi Optical es tut)
und so gerät es beinahe in Vergessenheit...
1947 - Gamma Duflex
Aus Ungarn kommt die erste SLR mit Rückkehr- oder Rückschwingspiegel,
Springblende und seitenrichtigem Sucherbild (noch nicht durch ein
Prisma sondern eine Spiegelreihe). Eigentlich ein hoffnungsvoller
Entwurf, obwohl die Camera etwas groß gerät. Sie hat einen doppelten
Sucher (der Reflexsucher dient bloss zur Scharfstellung) und wird bloß
800x gebaut. Sie bleibt fast unbekannt.
1949 - Contax S
Bei Zeiss-Ikon, ebenfalls in
Dresden, dem Hersteller der berühmten CONTAX Messucherkamera,
die viele Fotografen wie ihre Objektive für besser halten als
die Vorkriegs-LEICA, ist man um 1940 herum etwas
fortschrittsfreundlicher als die Konkurrenz in Wetzlar. Man will eine
CONTAX-SLR entwickeln und denkt daran sie SYNTAX zu nennen. Der Krieg
stoppt all das. Danach liegt Zeiss-Ikon in Trümmern. Die Firma
wird
geteilt wie das ganze Land. Zeiss-Ikon Dresden wird zum Volkseigenen
Betrieb, und nachdem das Überleben gesichert ist, die Idee
weiterverfolgt. Das Ergebnis ist die Contax
S, leichzeitig mit der Rectaflex die erste SLR mit Dachkantprisma (Pentaprisma). Nun
ist für den SLR-Fotografen die Welt endlich nicht mehr so winzig
klein
und seitenverkehrt...
Zusammen
mit der Praktika
erste Camera mit M42 mount
Mit 26.000 gebauten Stück ist
die Contax S nicht so erfolgreich
wie sie
es verdient hätte. Sie ist aber, mit einem Preis von 475 USD 1950, auch die
teuerste Kleinbildcamera der Welt - um die Hälfte teurer als die
teuerste
LEICA..!
1951 - Ihagee Exakta Varex
Ihagee, mittlerweile ebenfalls VEB - der Holländische Besitzer, vor
Hitler ins Exil geflüchtet, wird einfach enteignet - zieht nach:
Nun ist die Camera
wahlweise mit Prisma oder Lichtschachtsucher
lieferbar (erstes
Sucher-Wechselsystem an einer SLR !)
1951
Wrayflex (England)
Die Wrayflex der Firma WRAY Optical Works, südlich von London in der
Grafschaft Kent gelegen, bringt eine komfortabel bedienbare, edel
verarbeitete und hübsch designte SLR heraus - leider ohne Sucherprisma
sondern einem Spiegelsystem das ein ziemlich kleines, dunkles und
obendrein seitenverkehrtes Sucherbild bietet. Und es gibt bloß 5
Objektive zu der Camera. Trotz 10-jährigen Bauzeit werden nur knapp
3.000 Stück produziert. Sie bleibt ein Exot.
1952 - Die erste Asahiflex
Anders als NIKON, CANON, YASHICA und
andere japanischen Hersteller von Cameras, die damals noch kaum einer
kennt aber bald zu Weltmarktführern aufsteigen werden, ist Asahi
Optical von Anfang an vom Konzept der SLR überzeugt und
baut
als erstes Modell gleich eine...Die anderen kopieren zunächst
LEICA und
CONTAX Messucherkameras aus der Vorkriegszeit und entwickeln sie
anschließend weiter. NIKON und CANON
bringen dabei selbständige Meisterstücke zustande und treiben
die
Messuchercamera-Generation zu einem Höhepunkt (ca. 1960). Nachdem
PENTAX und MIRANDA mit den SLRs erfolgreich sind, schwenken Sie aber
auch um..
Außer ihrem kompakten Äußeren, das eher an eine
Schraub-LEICA erinnert,
ist an dieser ersten "Pentax", verglichen mit den SLRs ihrer Zeit,
eigentlich nichts besonderes. Noch kein Prisma. Verschluß nur bis
1/500s. Man bemüht sich
LEICA und CONTAX Technik zu kopieren, reicht aber noch nicht ganz
heran.. von Innovationen träumt man noch...
1954 - Druckblende am Objektiv
Es ist langsam und unkofortabel immer bei offener
Blende scharfzustellen und dann für die Aufnahme abzublenden. 1953
löst
ZEISS-IKON das Problem bei der CONTAFLEX.
(SLR mit Zentralverschluß ohne Wechselobjektive - und leider wird
man ihr bis zur Produktionseinstellung 1970 auch keinen
Rückschwingspiegel gönnen). Für Wechselobjektive bietet
die Ihagee-EXAKTA
ab 1954 Objektive mit Aufsätzen die dem Auslöser
vorgeschaltet sind und
diese abblenden vor dem Auslösen. Alle Bedienelemente sind spiegelverkehrt
gegenüber dem
üblichen Standard: eine Camera ideal für Linkshänder..
Allerdings wird
die Druckblende nur bei wenigen Objektiven angeboten, das Auslösen
wird
langsamer und der Objektivwechsel umständlicher. Eine gute
Lösung ist
das so nicht.
1955 - Miranda
T
(Orion T)
Die erste Japanische SLR mit Pentaprisma - noch dazu auswechselbar wie
an einer Exakta Varex. Aber die ganze Camera ist kompakter und auch
gradliniger gestylt. Fehlanzeige: Schnellspannhebel,
Rückschwingspiegel.....
1956 - Pentacon F/ Contax F
Die erste Camera mit Blenden-Innenauslösung
für Objektive mit automatischer Springblende - Übertragung
innerhalb des Cameragehäuses - das ist der richtige Ansatz
! Weiterentwicklung der Contax S, doch leider fehlen auch hier
Rückschwingspiegel und Schnellspannhebel. Bloß nicht zuviel
auf einmal ändern! Das ist die letzte Innovation der
DDR-Cameraindustrie für die nächsten dreizehn Jahre, bis zur
elektrischen Blendenübertragung!
1957 - Die Asahi-Pentax
Technisch kaum revolutionär, vereinigt die die "originale" Asahi
Pentax
(später Pentax AP von Sammlern getauft) als erste Camera all diese
neuen Features in einem einzigen Gehäuse und
bietet somit das beste was man für Geld kaufen kann: Ca. 19.600
Stück
werden gebaut (nur 1 Jahr).
- Pentaprisma
- Rückschwingspiegel
- Film-Schnellspannhebel und -Rückspulkurbel
- M42 Schraubanschluß (die Objektive
heissen
"Takumar")
Das ganze wird kombiniert mit einem
hinreißend
klaren, modernen Design, das für 30 Jahre den Standard setzt wie
eine
SLR auszusehen hat... Außerdem ist sie hübsch kompakt
- nur 580g.
Und sie ist nicht billig gemacht, das sieht man wenn man sie in die
Hand nimmt. Heute funktionieren sie ebensogut - oder manche eben auch
schlecht - wie die Deutschen Konkurrenzprodukte aus der gleichen Zeit.
Und PENTAX ist auch nicht zu stolz um sein Logo wegzulassen und seine
Cameras unter Handelsmarken und -Namen wie Tower, Heiland, Honeywell
usw. zu verkaufen - besonders in den USA. Man überlässt das
Marketing
denen die den lokalen Markt noch besser kennen als man selbst, und wenn
man gute Stückzahlen verkauft, und der Kunde sich
an ein gutes Produkt erinnert, kauft er es hinterher auch unter seinem
wirklichen Namen...
Sich am M42 Anschluß der ostdeutschen Pentaconwerke
anzulehnen
erweist sich als gute Idee - obwohl
schon damals der Schraubanschluß nicht als vorteilhafteste
Lösung dasteht: Aber so kann man Cameras verkaufen zu denen
ostdeutsche Objektive passen - die damals in der Mitte der 50'er
Jahre zur Weltspitze gehören - und gleichzeitig beginnen ein
eigenes Objektivprogramm aufzubauen. Das tut Asahi Optical mit
großem
Erfolg: Ihre Objektive sind ein bißchen anders: kompakter,
lichtstärker, besser gefertigt im Finish, sehen moderner aus
- und was ihre optischen Qualitäten betrifft, was man nicht gleich
sieht, sind sie zumindest gleichwertig.
M42 wird für westdeutsche Camerahersteller ein "igitt, das
mögen
wir nicht". Aber Cameras oder Objektive kennen eben keine
Berührungsängste, sind niemals kommunistisch oder
kapitalistisch -
sondern nur gut oder schlecht. Dies zu lernen benötigt ZEISS-IKON in Westdeutschland noch 10 Jahre -
aber dann ist für sie der Zug schon abgefahren: zu teuer, zu
klobig, zu
schwer, technisch angestaubt...
Die ostdeutschen Hersteller zeigen aber auch nicht mehr Weitsicht: Der
Name "Pentax" (vom Pentaprisma und Contax)
ist eine Idee der VEB Zeiss-Ikon, und wird 1954 an die Asahi
Optical verkauft. Keine besonders kluge Entscheidung der
ostdeutschen Firma - besonders in Hinblick auf die markenrechtlichen
Probleme und Prozesse vor internationalen Gerichten mit den
westdeutschen ZEISS-Werken.. denn am Ende verlieren die Ursprungswerke
ZEISS-IKON in Dresden und CARL ZEISS in Jena international das Recht
auf ihre angestammten Namen !
1958 -
Pentax K
Pentax setzt zum Nachschlag an und modifiziert die
erst letztes Jahr vorgestellte Camera zum ersten Male grundlegend:
- Halbautomatische
Springblendenübertragung
durch das Gehäuse zu einem Pin am Objektiv (die heissen
jetzt "Auto-Takumar")
- verbesserter Verschluß mit 1/1000s
(aber
immer noch zwei Zeitenrädchen)
Stückzahl:
ca. 21.500. Und wieder nur ein Jahr
später kommt das
altertümliche geteilte Verschlußzeitenrad weg. Noch ein Jahr
später gibt es einen aufsteckbaren gekuppelten Belichtungsmesser -
bereits mit CdS-Zelle! Pentax legt ein atemberaubendes Tempo vor und
hat
die modernste SLR am Markt
! National Geographic und Time Magazine rüsten
1960
ihre professionellen Fotografen mit PENTAX Cameras aus.
1958 - ZUNOW SLR
eine kleine aber feine Camera- und Objektiv-Manufaktur baut die zweite
japanische SLR mit Rückschwingspiegel, und automatischer
Springblendenübertragung (genannt Zunow-matic Diaphragm System) -
und
Bajonettanschluß für Objektive. Ab August in
Stückzahlen von 8
Exemplaren täglich...
1958 - Minolta SR-2
Wenn Sie jemals mit einer fotografiert haben, Erkennen Sie diese
Camera als Minolta? Na klar, oder? Hätten Sie geschätzt dass
sie fast
50 Jahre alt ist? Bestimmt nicht!
Bisher als Hersteller (ganz guter) LEICA-Kopien im Geschäft, baut
Minolta seine erste SLR... und was für eine! Das Design ist
ebenfalls
für die nächsten 25 Jahre gut. Meine
Minolta SR-1 Seite
Erste Japanische SLR mit nicht-rotierendem "Single speed dial" (gibts
bei der LEICA M3 schon seit 4 Jahren), dritter Japanischer Hersteller
mit Rückschwingspiegel und semiautomatischer Springblende,
Rückspulkurbel und Schnellspannhebel selbstverständlich -
und
dazu ein modernen Objektivanschluß per Bajonett, ohne
Verriegelungsring. Dasselbe Bajonett für das Minolta noch heute
Objektive produzier. Die erste SLR bei der ein Motoranschluß
vorgesehen
ist (doch leider baute Minolta dafür keinen!)
Erster Hersteller überhaupt mit zweifach
vergütete Linsen! (multi-coating genannt,
doch das ist es streng genommen nicht) Der Erfolg ist wahrscheinlich
deshalb nicht größer, weil das Objektivprogramm kleiner ist
als bei PENTAX und NIKON, und so bleibt Minolta immer die typische
"Amateur-Marke" - hat aber anders als ZUNOW und MIRANDA bis heute
überlebt.. Tja, manchmal bestraft das Leben (oder die Gesetze
des Marktes) den, der zu spät kommt - selbst wenn es nur ein paar
Monate sind ! Die Japanischen Cameradesigner legen unsterbliche
Entwürfe
vor in dieser Zeit... wie auch die CANON-P,
die NIKON SP...
nein,
die Zeit des Kopierens ist vorbei.
1958 - Miranda
Ein hübscher Frauenname - heute bloß noch
bekannt aus "Sex& the city" - für die Gebildeteren auch
als Mond des Uranus - war mal eine bekannte Camera-Marke, die sehr
schöne SLRs baute. Leider konnte man 1958 noch keinen
Rückschwingspiegel anbieten - ein echtes Manko. Der kam ein Jahr
später
mit der
Miranda C
(Bild). Ähnlich wie bei der Exakta Varex sind Druckblende und
wechselbares Prisma. In den frühen 1960'er Jahren nicht minder
erfolgreich als Pentax!
1959 - NIKON F
1959 ist auch
das Jahr wo auch NIKON im Segment SLR an den Start geht mit
seiner NIKON F... Nikon hat durch seine Messucherkameras, vor
allem der SP, unter Profis bereits eine excellenten Ruf. Man
übernimmt
viele Teile, unter anderem den Schlitzverschluß, einfach für
die SLR. Die Camera ist größer und nicht so gut verarbeitet,
anfangs auch nicht so zuverlässig. Aber NIKON bessert in
atemberaubenden
Tempo nach, entwickelt ein großes Programm an Objektiven und
Zubehör.
Der Pentax Spotmatic hat sie die wechselbaren Sucher voraus und wird
daher gegen Ende der Sechziger erste Wahl bei Profis... obwohl der
spät
entwickelte
TTL-Sucher, genannt Photomic, immer ein unhandliches Monster bleibt.
1959 - Zeiss-Ikon Contarex
Die Westdeutsche Antwort auf die Herausfoderung der Japaner für
Schlitzverschluß-SLRs ist die CONTAREX -
bereits 1958 auf der Photokina gezeigt - excellent verarbeitet, aber
schwergewichtig - 910g ohne Objektiv ! Trotz des hohen Preises - 1030
DM ohne Objektiv - war der Preis wahrscheinlich kaum kostendeckend
für
die aufwendige und komplxe Konstruktion. 32.000 Einheiten gebaut bis 1966. Häßlicher
Selen-Belichtungsmesser
eingebaut (Bullenauge) gekuppelt mit Verschlußzeiten- und
Blendenring
(letzterer ist Teil der Camera, nicht des Objektivs) Dieses Prinzip hätte, gleich mit TTL-Messung
kombiniert, der Hit werden können (angeblich baute ja auch Nikon
bereits 1959 an einem RF-Prototyp mit TTL-metering, der SPX... in ihre
Nikon-F schafften sie es aber auch nicht einzubauen). Jedenfalls ging
die erste Contarex mit (Offenblend-) TTL-Messung erst 1967 in Serie (Contarex
Super). Leider vom Gehäuse auch nicht kleiner und zu spät
- 9.600
Stück.. Etwas
erfolgreicher
ein Segment tiefer - aber nicht erfolgreich genug - war die CONTAFLEX
mit Zentralverschluß und einer geringen Zahl austauschbarer
(prinzipbedingt ziemlich lichtschwacher) Objektive.
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